Im ersten Teil des BundestagsMining Projektes hatten wir festgestellt, dass es eine hervorragende kostenlose Quelle mit den Stammdaten aller Bundestagsabgeordneten seit der ersten Wahlperiode der Bundesrepublik Deutschland gibt. Die ersten Erkenntnisse nach einer groben Sichtung der Daten waren:
- Der Bundestag hat seit seiner Gründung ein massives Wachstum (von unter 500 auf über 700 Abgeordnete) erfahren und ist inzwischen das zweitgrößte Parlament der Welt
- Die Verbleibedauer der Abgeordneten im Parlament ist stark gestiegen; inzwischen sind die meisten Abgeordneten zu Beginn einer Legislaturperiode bereits 8 bis 10 Jahre im Amt. Am Ende einer Legislaturperiode wären das dann entsprechend 12 bis 14 Jahre.
- Diese Entwicklung gilt für die „jungen“ Parteien (Grüne und Linke) in nahezu gleichem Maße wie für die Altparteien CDU/CSU, SPD und FDP.
Widmen wir uns jetzt folgender Frage:
Detailfrage 3: kommen die Abgeordneten eher als junge Menschen in der Phase des Berufseinstiegs (mit entsprechend frischen Ideen) ins Parlament oder sind die meisten eher älter (und bringen entsprechend Berufserfahrung mit)?
Sehen wir uns mal rein statistisch die Verteilung des Alters bei Amtseintritt an:
Wie erwartet stellt die Verteilung eine halbwegs normalverteilte Kurve dar. Der Peak liegt dabei ziemlich genau bei der 50. Wenn, wie hier zu sehen, der Großteil der Abgeordneten also über 40 ist, kann man davon ausgehen, dass die allermeisten schon vor ihrer Arbeit als Abgeordnete bereits nennenswerte Berufserfahrung gesammelt haben.
Zur Frage, wieviel frischen Wind die Abgeordneten bei Amtsantritt mitbringen: Ist die Auswertung über das Alter bei Amtsantritt auf den *ersten* Amtsantritt eines*einer Abgeordneten bezogen—oder wird hier jeder Amtsantritt (wenn jemand für mehrere Wahlperioden im Amt ist) gezählt?
Danke für Deine Frage! Jeder Abgeordnete, der mehrere Wahlperioden im Amt ist, hat auch mehrere Zeilen im Datensatz. Wenn jemand also mehrfach dabei ist, wird sein Alter auch mehrfach gezählt (z.B. einmal mit 48 und das nächste Mal mit 52 Jahren). So konnte ich die Entwicklung des Durchschnittsalters über die Wahlperioden hinweg am besten nachvollziehen.