In Teil 2 des BundestagsMining Projektes haben wir uns mithilfe des Bundestags-Report-Generators die Verteilung des Alters und des Geschlechts der Abgeordneten angesehen. Folgende Detailbeobachtung sind dabei heraus gekommen:

  1. Die Verteilung des Alters bei Amtseintritt zu Beginn einer Wahlperiode ist halbwegs normalverteilt mit einem klaren Peak bei etwa 50 Jahren. Das heißt, dass unser Parlament wesentlich älter ist, als die Bürger, die es vertritt.
  2. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik war die Verteilung noch relativ divers (viele < 40 oder > 60).
  3. In den 1980er Jahren gab es eine Welle von relativ jungen Abgeordneten (<40), die aber, unter anderem wegen der lange Bleibedauer im Parlament, nur für 10 bis 20 Jahre angehalten hat.
  4. Um die 2000er gab es eine Tendenz zur altersmäßigen Homogenisierung zugunsten der Gruppe der 40 bis 50 Jährigen.
  5. Bezüglich des Geschlechts der Abgeordneten lässt sich ein deutlicher Trend hin zu einem höheren Frauenanteil hin beobachten.
  6. Bezüglich der Geschlechterverteilung gibt es große Unterschiede zwischen den Parteien: während bei der SPD ein nahezu ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Abgeordneten besteht, scheint es bei der Linken und den Grünen eine Diskriminierung zugunsten der Frauen zu geben, während bei FDP, CDU, CSU und AfD der Männeranteil deutlich über 50% liegt.

Zusammengefasst: unser Parlament ist, wie anfangs vermutet, älter und männlicher als seine Wähler. Es gibt aber bezüglich dieser Beobachtungen große Diskrepanzen bezüglich der zeitlichen Entwicklung (1980er bis 2000er waren die Abgeordneten wesentlich jünger als jetzt) und der Parteien (bei den Grünen und der Linken überwiegt der Frauenanteil).

Kommen wir jetzt zur nächsten Frage:

Detailfrage 6: Wie gut spiegelt sich die Verteilung der Religion der Deutschen im Bundestag wieder?

Kommen wir als nächsten inhaltlichen Punkt zur Religion der Abgeordneten. Die ist tatsächlich noch undiverser als erwartet. Ich dachte schon, es sei auf meine fehlende Bildung zurück zu führen, dass ich faktisch keine nicht-christlichen Abgeordneten benennen kann. Stellt sich heraus: es gibt so gut wie keine.

So sieht die Verteilung der Religionszugehörigkeiten der Abgeordneten über alle Wahlperioden hinweg aggregiert aus: