Werfen wir mal einen Blick auf den zeitlichen Verlauf: Es besteht sehr kontinuierlich ein Gleichgewicht zwischen katholischen und evangelischen Abgeordneten und wie zu erwarten einen kleinen aber steigenden Anteil von konfessionslosen:

Um Muslime und Angehörige „sonstiger“ Religionen (hier habe ich vom Buddhismus bis zur griechisch-Orthodoxen Angabe alles zusammengefasst) zu finden, muss man dagegen schon sehr genau hinschauen:

Auch hier gibt es einen massiven Unterschied zwischen den Parteien; während die SPD oder die Linken verhältnismäßig viele konfessionslose Vertreter im Bundestag haben, sind die Abgeordneten der CDU / CSU erwartungsgemäß ganz überwiegend christlich.

Ihr könnt euch auch hier wieder die Grafik, die euch interessiert, einfach auf dem Bundestags-Report-Generator selbst zusammeklicken (Wahlperiode und Parteien links auswählen, über ein Anklicken der Legende die euch interessierenden Konfessionen an- bzw. abwählen). Probiert es einfach mal aus!

Zusammenfassend lässt sich sagen: von Diversität kann hier keine Rede sein. Der Bundestag ist und bleibt eine ganz überwiegend christlich geprägte Konstitution. Andere Religionen spielen hier faktisch keine Rolle. Lediglich ein wachsender konfessionsloser Anteil hat das Potential in dieser Hinsicht „neuen Wind“ oder einen anderen Blickwinkel ins Parlament zu bringen. Doch hier hinkt der Bundestag der gesamtdeutschen Verteilung der Religionszugehörigkeiten deutlich hinterher; während in Deutschland aktuell die konfessionslosen mit ca 39% die Mehrheit der Bevölkerung stellen und katholische und evangelische mit 27% bzw 25% schon stark dahinter liegen, sind im Bundestag fast 7 mal so viele christliche Abgeordnete zu finden wie konfessionslose!

Auch die Gruppe der Muslime, die immerhin ca 7% der deutschen Gesamtbevölkerung stellt, sind mit 4 Sitzen (also gerade mal einem halben Prozent der Abgeordneten) massiv unterrepräsentiert, wenn man den Angaben auf der Seite des Bundestages glauben will.

Beobachtung: Im Bundestag sind katholische wie evangelische Abgeordnete gleichermaßen stark überrepräsentiert, während die in der Bevölkerung dominante Gruppe der konfessionslosen noch einen verhältnismäßig kleinen (aber wachsenden) Anteil ausmacht. Andere Religionen, insbesondere auch die Gruppe der Muslime, spielen hier faktisch keine Rolle.